Ich wurde als drittes Kind der Diplom Volkswirtin Marianne Strauß und von Dr. h.c. Franz Josef Strauß am 2. Juli 1962 in München geboren. Die ersten sieben Jahre meines Lebens wuchs ich in Rott am Inn in einem Gebäudeteil des ehemaligen Benediktinerklosters auf, in dessen Erdgeschoss die elterliche Wohnung lag. Rott am Inn war die Heimat meiner Großeltern mütterlicherseits. 1969 zog unsere Familie nach München in den Stadtteil Sendling, da mein Bruder auf das Gymnasium wechseln sollte und die Sicherheitslage der Familie in der Nachfolge der heftigen politischen Auseinandersetzungen nach 1968 immer prekärer wurde. Lange Schulwege mit unübersichtlichen und einsamen Wegen erschienen den Sicherheitsbehörden zu gefährlich. So ging ich dann in München an die Grundschule an der Zielstattstraße und später an das Dante Gymnasium. Dass ich schon immer einen eigenständigen Kopf hatte, beweist die Auswahl meines Gymnasiums. Während meine Brüder Franz Georg und Max Josef in ein humanistisches Gymnasium gingen mit der ersten Fremdsprache Latein, suchte ich als Zehnjährige selbständig das neusprachliche Dante Gymnasium aus, an dem Französisch als Erstsprache erprobt wurde und das zudem Vorreiter im Bereich neue Medien im Bildungsbereich war. Ich stellte mich dort ohne Wissen meiner Eltern vor und weihte diese erst nach meinem Erstbesuch am Dante Gymnasium ein.
Ich entwickelte mich zu einer begeisterten Sportlerin: Zunächst galt mein Ehrgeiz dem Schwimmen, dann wechselte ich zur Leichtathletik, wo ich zur Mehrkampfmannschaft des TSV 1860 gehörte, die viele Male den Titel des Bayerischen Meisters errang. Meine Spezialdisziplinen waren der Hochsprung und der Hürdenlauf. Von Kindesbeinen an liebte ich Pferde, so dass es nicht verwundert, dass ich mich im Jugendalter zunehmend auch für den Pferdesport begeisterte.
Meine Kindheit und Jugend verlief jedoch nicht nur sorgenfrei. Anfang der 70er Jahre begann die Zeit des linksextremistischen Terrorismus und der RAF in Deutschland. Mein Vater stand ganz oben auf der Todesliste der Terroristen, und der Familie wurden immer mehr sicherheitsbedingte Einschränkungen auferlegt. Seit meinem 13. Lebensjahr wurde ich von zwei Sicherheitsbeamten bewacht. Zeitweilig wurden meine Brüder und ich sogar über einige Wochen getrennt bei Freunden untergebracht, um uns vor Entführungen zu schützen. Als 1976 Terroristen eine konspirative Wohnung direkt gegenüber dem Hochhaus, in dem die Wohnung unserer Familie lag, anmieteten, um jede Bewegung von uns auszuspionieren, zogen wir fast fluchtartig in den Rohbau des nur wenige Kilometer entfernten und besser abzusichernden neuen Einfamilienhauses um. Die Ziele der Terroristen scheiterten: Die Entführung meines Vaters Franz Josef Strauß oder eines Mitgliedes der Familie misslang dank der hervorragenden Absicherung unserer Familie durch die bayerischen Sicherheitsbehörden – und die hohe Aufmerksamkeit meiner Mutter.
Bereits mit 16 Jahren begleitete ich meinen Vater zu vielfältigen Terminen und war politisch interessiert. Trotz aller Belastungen für die Familie, schaffte ich meine Schullaufbahn bestens und verließ das Dante Gymnasium mit dem Abitur in der Tasche. Ich begann eine Lehre als Hotelkauffrau im Eden Hotel Wolff, die ich zwei Jahre später erfolgreich abschloss. Auf dem Rücken meines Jagdpferdes Appolonia lernte ich meinen Mann Michael Hohlmeier kennen. Am 16. Oktober 1982 heirateten wir und zogen nach München Waldperlach. Statt einer unbesorgten Zeit als junge Ehefrau und frischgebackene Hotelkauffrau mit der Ambition zu studieren, warteten andere Aufgaben auf mich.
Völlig unerwartet verstarb 1984 meine Mutter Marianne Strauß im Alter von 54 Jahren an einem Herzstillstand. Ich stellte meine persönlichen Lebenspläne zurück, begleitete meinen schwer getroffenen Vater und übernahm die Aufgaben einer First Lady in Bayern. Ich engagiere mich seither für die Multiple Sklerose Erkrankten in Bayern als Schirmherrin und für behinderte Menschen als Stiftungsrätin der Stiftung Pfennigparade. Lange Jahre arbeitete ich auch ehrenamtlich im Bayerischen Roten Kreuz und unterstützte die Anfänge der Entstehung der Hospizbewegung in Bayern. Das wichtigste Anliegen war mir jedoch die Gründung der Marianne Strauß Stiftung, die ich gemeinsam mit meinen Brüdern Franz Georg und Max Josef Strauß und mit Unterstützung meines Vaters Franz Josef Strauß sowie enger Freunde ins Leben rief und aufbaute. Alle gemeinsam wollten wir das soziale Lebenswerk meiner Mutter fortführen: Hilfe für unverschuldet in Not geratene Menschen. Vier Jahre lang besuchte ich viele soziale Einrichtungen, um Menschen, die auf der Schattenseite des Lebens stehen, Mut zuzusprechen und zur Seite zu stehen. Ich lernte dabei viele Umstände kennen, die in mir den Wunsch hervorrufen sollten, konkrete soziale Verbesserungen auch auf politischer Ebene zu bewirken.
Seit 1985 besuchte ich zudem das Fremdspracheninstitut für die Sprachen Spanisch und Französisch. Trotz bestem Jahreszeugnis konnte ich die Abschlussprüfung nicht mehr absolvieren, da meine Tochter Michaela im Dezember 1986 zur Welt kam und sich die vielfältigen terminlichen Verpflichtungen an der Seite meines Vaters und in der sozialen Arbeit gemeinsam mit meiner neuen Aufgabe als begeisterter Mutter nicht mehr mit dem akademischen Zeitplan in Einklang bringen ließen. Nach dem plötzlichen Tod meines Vaters im Oktober 1988 gebar ich im Januar 1989 meinen Sohn Markus und zog mich zunächst für ein Jahr in das familiäre Leben zurück.
1989 zog ich in den Landkreis Ebersberg nach Vaterstetten und entschied mich, den Schritt in die Politik zu wagen. Die damalige bayerische Justizministerin Dr. Mathilde Berghofer überzeugte mich und der spätere bayerische Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber sowie der bayerische Finanzminister Gerold Tandler zählten zu meinen Unterstützern. Im März 1990 kandidierte ich für den Gemeinderat Vaterstetten, dessen Arbeit mich mit der kommunalpolitischen Ebene vertraut machte und im September 1990 wurde ich mit den zweitmeisten Stimmen in den Bayerischen Landtag gewählt. Dort war ich Mitglied des Ausschusses für Bildung, Jugend und Sport. 1993 wurde ich Staatssekretärin im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus, Wissenschaft und Kunst und im selben Jahr zur stellvertretenden Parteivorsitzenden gewählt.
1998 ernannte mich Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber zur Kultusministerin. Meine wichtigsten Anliegen waren die Qualitätsentwicklung der Schulen, der Ausbau der Durchlässigkeit und die Erweiterung der Weiterqualifizierungsmöglichkeiten für Schülerinnen und Schüler mit Hauptschulabschluss, Qualifizierendem Hauptschulabschluss und Mittlerem Schulabschluss. Dazu gehörten beispielsweise die Ausweitung der Fach- und Berufsoberschulen, die Einführung der sechsstufigen Realschule und der mittleren Reife-Züge an der Hauptschule. Nach einer überraschenden Entscheidung der Bayerischen Staatsregierung im Jahre 2003 wurde auch das achtstufige Gymnasium etabliert. In meine Amtszeit fallen auch die Einführung doppelqualifizierender Berufsausbildungsgänge, durch die eine berufliche Ausbildung mit dem Abitur kombiniert wird, und der Schulversuch der Einführung der allgemeinen Hochschulreife an der Fachoberschule. Zudem wurde die Mittagsbetreuung flächendeckend ausgebaut. Darüber hinausgehend rief ich gemeinsam mit zahlreichen Unternehmen die Stiftung Bildungspakt ins Leben, die sich seither der Aufgabe widmet, Qualität und Innovationen im Bildungswesen voranzutreiben und das Ansehen von Bildung in der Gesellschaft und im Bewusstsein der Wirtschaft zu fördern. Bayerns Schülerinnen und Schüler verbesserten in dieser Zeit ihre Platzierung in den internationalen Vergleichsstudien der OECD. Startend von einer guten Position im Mittelfeld standen sie 2005 in der Spitzengruppe der im Bildungswesen führenden Länder der Welt.
2003 wurde ich zur Bezirksvorsitzenden der CSU München gewählt. Von dieser Position trat ich nach schwerer Erkrankung und parteiinternen Querelen 2004 zurück. In der weiteren Nachfolge der Auseinandersetzungen trat ich 2005 auch als Kultusministerin zurück, da ich aufgrund der noch immer andauernden Anfeindungen keine Möglichkeit mehr sah, die Bildungspolitik so zu gestalten, wie ich es für notwendig hielt. Im Untersuchungsausschuss wurde zwei Jahre später die Feststellung getroffen, dass mir in meiner Amtsführung keine gravierenden Vorwürfe zu machen waren, und somit meine Unschuld festgestellt. Von 2006 bis 2008 war ich Mitglied im Ausschuss für Staatshaushalt und Finanzfragen, war federführend für den Sozialhaushalt zuständig und setzte mich für eine Vereinfachung und stärkere Transparenz in der Steuerpolitik ein. Für besonders wichtig hielt ich eine Entlastung des Mittelstands, um die wirtschaftliche und soziale Stabilität zu erhalten. Diese Ziel halte ich auch heute noch für vorrangig.
Am 28. September kandidierte ich wieder für den Bayerischen Landtag und erhielt mit über 47.000 Stimmen das beste Ergebnis aller Listenbewerber in Oberbayern und das viertbeste Gesamtergebnis aus Erst- und Zweitstimme. Dieses Ergebnis ist mir Verpflichtung und Auftrag auch weiterhin für die Anliegen der Menschen einzutreten. Da das Gesamtergebnis der CSU das Einrücken von Listenbewerbern selbst bei bestem persönlichem Wahlergebnis nicht zuließ, wurde ich erste Nachrückerin.
Am 13.12.2008 nominierte mich der Bezirksvorstand der CSU Oberfranken einstimmig für die Landesdelegiertenversammlung zur Kandidatur für das Europäische Parlament.
Seit 2009 bin ich Mitglied des Europäischen Parlaments.
Für die Menschen in Europa
zu arbeiten ist ein Herzensanliegen!
Monika Hohlmeier
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